Aufgrund der Dringlichkeit einer ökologischen Vielfalt und dem weltweiten Bienensterben hat sich der BUND Pfullendorf dem Netzwerk Blühender Bodensee angeschlossen, um gemeinsam mit der Stadt Pfullendorf, der Firma Geberit und der Firma Kramer für mehr Blütenvielfalt in Pfullendorf Sorge zu tragen.
Das Thema Bienensterben hat ein dramatisches Ausmaß erreicht und stellt eine Gefahr für die Natur und Landwirtschaft dar – mehr als 80% der Pflanzen sind von der Bestäubung durch Bienen abhängig. Ackerwildkräuter sind bis auf kleine Restvorkommen verschwunden, selbst Mohn und Kornblume sind rar geworden, blühende Wiesen mit Margeriten, Salbei und Bocksbart z. b. sind selten geworden und bei der Neuanlage von Grünflächen wird kaum auf lokales Saatgut zurückgegriffen.
Den Bienen geht die Nahrung aus, vor allem in den Sommermonaten – der so genannten Trachtlücke – ist das Nahrungsangebot dramatisch eingebrochen durch die zunehmende Versiegelung der Böden und die intensivere Bewirtschaftung. Mehr blühende Landschaft, mehr Bienenweiden und Wildblumenwiesen in Pfullendorf, dafür sorgt der Erlös der diesjährigen Haus- und Straßensammlung.
Durch den Wegfall der Stilllegungsflächen und den stark zunehmenden Anbau von Biomasse steht zu erwarten, dass das Nahrungsangebot für Bienen weiter sinkt und die Landschaft in der Region Bodensee immer blütenärmer wird. Zudem beklagen die Imker immer weniger blühende Ackerrandstreifen und viel zu wenig bienenfreundliche Mahdzeitpunkte, Zwischenfrüchte und Untersaaten.
Die Stadt Pfullendorf wie auch die Firma Geberit und die Firma Kramer stellen Flächen zur Einsaat mit einheimischem Saatgut zur Verfügung – diese Flächen werden vom BUND Pfullendorf gemäht, gefräßt, eingesät, gewalzt und gepflegt. Vom 24.09. bis 08.10.2010 fand die Wanderausstallung "Wo blüht noch was im Bodenseeland" in den Räumen der Volksbank in Pfullendorf statt – verbunden mit Vorträgen über die Honigbiene.
2011 wurden neue Flächen eingesät:
Streuobstwiese Wattenreute
Grünfläche oberer Roßlauf
Hohkreuzerlänge
Streuobstwiese Heiligenbergerstraße nähe Bahnbrücke
2010 wurden folgende Flächen in Pfullendorf eingesät:
Hohkreuzerlänge
Maria Schray, Streuobstwiese
Firma Geberit
Ausgleichsfläche bei den Kleingartenanlagen Richtung Denkingen
Lagerplatz BUND
Verkehrsinsel beim Seeparkcenter
Gekennzeichnet mit Schild „Hier blüht’s für Bienen, Hummeln und Co.“
Die mehrjährigen Blütenfolgen gestalten die Flächen jedes Jahr anders.
Sehr herzlich bedanken möchten wir uns bei all den Spendern, die dieses Projekt ermöglicht haben:
DUH (Deutsche Umwelthilfe Radolfzell) + Haus- und Straßensammlung der DUH,
LNV (Landes-Naturschutz-Verband BW),
Steuerberater Rimmek – Obert – Haas / Firma Geberit / Kieswerk Müller / Autohaus Brucker / Blumen Schorer / Gisela Franke / Klara Fehrenbach / LBBW Baden-Württemberg